Vermittelt, 28. Februar 2013
Es ist vollbracht. Ich habe am Abend Piccolino in sein neues Zuhause nach Straelen gefahren. Als sich der Aufzug öffnete, fanden Piccolino und ich uns direkt in der neuen Heimat von Piccolino wieder. Echt cool - sicher gibt es das häufiger, aber ich persönlich habe so etwas bislang nur in Spielfilmen gesehen. Und Piccolino fand es ebenfalls toll und aufregend. Welcher Hund kann schon bei seinen Artgenossen damit angeben, dass der Aufzug direkt in die Wohnung führt ?
Aber Spaß beiseite - Piccolino hatte sichtlich Freude daran, dass er sofort durchstarten konnte und flitzte selbstbewusst von Raum zu Raum. Das die Küche ein äußerst wichtiger Raum für ihn sein wird hat er schon nach wenigen Minuten verstanden, denn dort standen bereits seine Futter- und Wasserschüsseln für ihn bereit. Auch das gemütliche Körbchen hat er mit einem Satz belegt, für seine Zwecke als äußerst brauchbar eingestuft, sich einen Augenblick den Bauch kraulen lassen und ist dann sofort wieder weiter geflitzt. Zwischendurch wurde immer mal eine kleine Verschnaufpause gemacht, um die ersten Streicheleinheiten abzugreifen und um kund zu tun, dass es ihm durchaus gefällt, dass dies sein künftiges Zuhause ist.
Einen leckeren Kaffee und Plätzchen gab es auch noch - für mich ! Und auch wenn Piccolino den Teller mit den Plätzchen auf dem Wohnzimmertisch unwiderstehlich anziehend fand und er einige Versuche gestartet hat, näher an diesen fein riechenden Teller zu kommen, hier wurde ihm sofort seine erste Grenze aufgezeigt. Ich glaube allerdings, dass Piccolino seine Menschen tüchtig um die Pfote wickeln wird und noch einige Male einen Versuch unternehmen auf diesen Tisch zu kommen, der aber auch zugegebener Maßen eine sehr verführerische Höhe hat und von der Couch und den Sesseln ganz einfach in Beschlag zu nehmen wäre. Ich fürchte, der kleine Clown wird das in der ersten Zeit noch das ein oder andere Mal versuchen, wenn er nicht beobachtet wird ...
Seine Menschen nehmen es jedoch mit Humor und Nachsicht, werden es ihm aber natürlich dennoch nicht gestatten, eine Pfote auf den Tisch zu setzen. 

In den letzten 12 Wochen hat Piccolino eine unglaubliche Wandlung vollzogen und immer wieder, wenn ich den fröhlichen Kerl ansehe habe ich vor Augen wie er aussah, als er 3 Monate zuvor am Flughafen ankam. Ein viel zu dünnes und schmutziges Häufchen Elend, das vor Schmerzen mit hochgebogenem Rücken ganz langsam und vorsichtig ein oder zwei Meter trippelte und sich danach sofort wieder hinlegte. Und nun ist dieses Fellknäuel ein absolut lebensfrohes und gewitztes Kerlchen, dass ein gesundes Gewicht hat und Spaziergänge liebt. Er ist so anhänglich und artig, dass er problemlos ohne Leine überall hin mitgenommen werden kann, sobald sich eine feste Bindung zwischen ihm und seinen Menschen aufgebaut hat. Und selbst, wenn er an der Strasse sicherheitshalber immer an der Leine geführt wird, läuft er brav neben einem her, als habe er sein ganzes Leben darauf gewartet und als wolle er jetzt, nachdem sein Traum in Erfüllung gegangen ist, bloß nichts falsch machen.
Piccolino ist schlichtweg unwiderstehlich und in dieses flauschige Schäfchen muss man sich einfach verlieben. Ich freue mich unbändig, dass seine Menschen ganz bewusst und aus Überzeugung nach einem älteren Hündchen Ausschau gehalten haben und dass ihre Wahl auf Piccolino gefallen ist, macht meine Freude nur noch größer. Nachts wird das Männlein bei seinen Menschen im Bett schlafen dürfen und tagsüber wird er mit Herrchen und Frauchen mehrere kleinere Spaziergänge im Park drehen und auch ansonsten nicht mehr von ihrer Seite weichen.