Tierische Pflegestelle 

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                                   Diese Pflegestelle arbeitet ehrenamtlich für Tierschutzvereine                                                                                           
Die Vermittlung der Tiere, die auf diesen Seiten vorgestellt werden, erfolgt ausschließlich gegen Schutzgebühr und Schutzvertrag durch den bei jedem Tier vermerkten Tierschutzverein!

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"Verschmuste Einzelprinzessin sucht neuen Wohnsitz mit viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung..."

19. August 2011
Stellt euch bloß vor, gestern habe ich meinen Menschen kennen gelernt... Ja, ihr lest richtig: MEINEN ganz eigenen Menschen... Einer, der nur auf MEINE Wünsche achtet...  Einer, der nur mit MIR kuschelt... Einer, der jeden Abend mit mir einschläft und der sich freut, morgens von mir geweckt zu werden, wenn ich ihn mit großen hungrigen Augen anschaue... ENDLICH hat sich meine Geduld ausgezahlt!
Mein Pflegefrauchen hat mich immer wieder getröstet und mir versprochen, dass eines Tages auch MEIN großer Tag kommen wird. Das hier immer wieder Menschen auftauchen und aufgetaucht sind, die einen von uns Tieren kennen lernen möchten, habe ich ja bereits häufig erlebt. Auch für mich gab es ja schon den ein oder anderen Interessen, die sich im Tierheim nach mir erkundigt haben, aber fast alle haben den Weg in die Pflegestelle nicht angetreten. Das war ganz schön enttäuschend, kann ich euch sagen. In dem halben Jahr in der Pflegestelle ging es mir bisher nicht anders als dem armen Punto. Ich habe schon viele kommen und wieder gehen sehen. Als sie kamen, waren sie alle etwas verstört oder verunsichert. Na ja, der eine mehr, der andere weniger. Aber alle sind sie mit einem glückseligen Ausdruck in den Augen in ihr neues Leben ausgezogen. Zu Menschen, die sie lieben, verehren und respektieren werden. Zu Menschen, die ihnen für den Rest ihres Lebens Geborgenheit, Sicherheit und genug Futter bescheren werden. Zu Menschen, die Tränen vergießen werden, wenn eines Tages ihr Fellgesicht alt genug ist und über die Regenbogenbrücke in das Land der Unsterblichkeit gehen wird...
Punto und mir blieb nichts anderes übrig, als jedes mal traurig hinterher zu schauen. Aber nun ist alles anderes geworden. Diesmal werde ICH diejenige sein, die mit einem glücklichen Strahlen in den Augen die Pflegestelle verlassen darf
Meinem Menschen ist es egal, dass ich Spezialfutter bekommen muss und das ich alle paar Monate zum Tierarzt muss, um ein Kortisondepot gespritzt zu bekommen. Er ist 'n richtig netter, der sich auch schon mit dem Thema Barfen beschäftigt hat, was für mich vielleicht eine großartige Alternative zu dem Spezialfutter werden könnte.  Ich freue mich schon sehr auf das leckere Fleisch und vielleicht erspart mir diese Ernährung sogar auf Dauer die ollen Kortisonspritzen, die ich ansonsten alle paar Monate bekommen muss. Das wäre echt ultra riesig, denn der Tierarzt ist nicht mein größter Freund und wenn ich ihn in Zukunft nicht mehr treffen müsste, dann wäre das echt großartig!
Ein paar Tage zum Abschied nehmen bleiben mir noch, denn ich werde die liebevollen Menschen und die reizenden Hunde dieser Pflegestelle sehr vermissen. Aber mir deswegen die große Chance auf ein neues Zuhause entgehen zu lassen, das geht natürlich auch nicht. Vielleicht darf Manuel mich ja irgendwann mal besuchen kommen, wenn ich mich häuslich eingerichtet und eingelebt habe. Das würde mir viel Spaß machen! Mein Mensch hat meinem Pflegefrauchen gestanden, dass er eigentlich eher ein Hundetyp ist. Seine berufliche Situation lässt ihm aber für einen Hund schlichtweg zu wenig Zeit und er könnte nicht so oft mit ihm spazieren gehen, wie er das für eine Felltatze nötig hält. Darum ist er den Kompromiss mit mir netten Samtpfote eingegangen. Aber wer weiss, vielleicht bekomme ich eines Tages ja doch noch einen lieben Hundekumpel an meine Seite. Perfekter könnte mein Glück gar nicht werden!!!!

08. August 2011
Weil ich mich trotz aller Zuwendung von meinem Pflegefrauchen und Manuel einsam fühle, schlafe ich seit ein paar Tagen mit meinem Pflegefrauchen, Manuel und Pflegehund Punto gemeinsam im Schlafzimmer. Tagsüber muss ich allerdings wieder in meine "Suite" umsiedeln, weil die Türe zum Garten bei diesen Temperaturen für Manuel und Punto immer offen steht. Und da ich keinen Freigang haben darf, weil der Garten hier zwar ausbruchsicher für die Hunde ist, ich aber über diese Zäune klettern könnte, muss ich also alleine drinnen bleiben und den Hunden beim toben durchs Fenster zuschauen. Nun ja, aber zumindest am offenen Fenster. So kann ich mich mit den Hunden und meinem Pflegefrauchen unterhalten, wenn sie alle im Garten beschäftigt sind. Wenn am Abend die Fenster und Türen geschlossen werden, darf ich wieder dazukommen. Am liebsten liege ich dann in einem der zahlreichen Hundekörbe auf einem flauschigen Federkissen. Punto und Manuel sind da zum Glück sehr großzügig und ich darf wählen, in welchem Korb ich liegen mag. Manchmal schlafe ich auch äüödie ganze Nacht mit Manuel und Punto in dem Mega-Riesenkorb, davon gibt es bisher allerdings noch kein Foto, weil einer von uns dreien meistens ganz interessiert aufspringt, wenn mein Pflegefrauchen mit dem Fotoapparat angeschlichen kommt .

Punto "krault" Prinzesschens Kopf   Auch Manuel hat nichts dagegen,... ...wenn Antonia in einem der Körbe liegt.

Ich darf auch bei meinem Pflegefrauchen im Bett schlafen, weil ich nicht viel Platz beanspruche. Entgegen der Angewohnheiten manch anderer Samtpfoten begnüge ich mich ganz bescheiden mit einem kleinen Plätzchen am Fußende des Bettes. Mir reicht es sogar aus, wenn ich nicht auf der Decke liege. Hauptsache ich darf dabei sein. Und je weniger ich meinen Menschen beim schlafen störe, um so eher werde ich freundlich eingeladen, ins Bett zu kommen wenn es Schlafenszeit ist. Ganz schön schlau von mir, oder??? Und ich kümmere mich auch rechtzeitig darum, dass die Mücken nicht stören, bevor mein Pflegefrauchen das Licht ausschaltet. Dafür ist sie mir äußerst dankbar und dafür gibt es dann auch immer noch eine kleine extra Schmuseeinheit, bevor wir einschlafen.
Ihr seht also, ich bin nicht nur genügsam und bescheiden, sondern bin äußerst anpassungsfähig und mache mich gerne nützlich. Bei welchem Menschen kann ich mit diesen Eigenschaften vorab bereits so hoch punkten, dass er den Weg in die Pflegestelle auf sich nehmen würde um mich kennen zu lernen? Die Pflegestelle ist auch nur 10 Autominuten vom Bonner Tierheim entfernt und mein Pflegefrauchen wird auch versuchen, sehr flexibel zu sein, was den Besuchstermin angeht. Sie richtet sich da ganz nach dem Menschen, der zu mir kommen möchte.
Gibt es denn tatsächlich Niemanden, der neugierig auf mich ist...

10. Juli 2011
Bei mir ist wieder Ruhe auf der Etage eingekehrt. Nachdem die Babys von Mami Trinchen nicht mehr die Flasche brauchten und eigenständig am Nassfutter mitgeschlabbert haben, hat mein Pflegefrauchen die kleine Familie zurück ins Tierheim gebracht, wo sie nun im Katzenkindergarten darauf warten, dass sie alt genug für ihre Vermittlung werden. Ich möchte wirklich nicht undankbar erscheinen und im Tierheim wäre die Flaschenaufzucht rein zeitlich für die Mitarbeiter und Pfleger nicht zu realisieren gewesen, aber davon abgesehen, dass mein Pflegefrauchen deswegen weniger Zeit für mich hatte, hatte auch meine große Liebe Manuel weniger Zeit für mich, denn er hat sich die Arbeit mit den Babys mit meinem Pflegefrauchen geteilt. Sie hat die Flasche gegeben, er hat die Babys anschließend abgeschlabbert (nicht ganz uneigennützig, wenn ihr mich fragt, denn bei den Flaschenkindern geht ja auch immer das ein oder andere Tröpfchen von der Aufzuchtmilch neben die kleinen Schnütchen und das schmeckt Manuel besonders gut) und auf diese weise den Bauch massiert und sie sauber gemacht. Das hat ganz schön meine Eifersucht geschürt, aber jetzt habe ich meinen Manuel wieder ganz für mich alleine, von den anderen Hunden mal abgesehen, aber die stören mich ja auch nicht. Und mein Pflegefrauchen hat auch wieder mehr Zeit für mich , was ich sehr genieße. Trotzdem ist es an der Zeit, ein schönes Zuhause für mich zu finden.
Wer da draußen in der weiten Welt möchte mir die Chance geben, mich von meiner liebsten Seite zu zeigen und euch davon zu überzeugen, dass ich ein wundervolles Familienmitglied sein kann?

17. Juni 2011
Vor einigen Tagen ist bei mir nebenan in Mimmis ehemaligen Zimmer Trinchen eingezogen. Eine Katzenmami, die selber noch viel zu jung ist, um Babys zu haben aber mit 5 Winzlingen hierher gekommen ist und mir nun eins meiner Zimmer blockiert. Da dachte ich, mein Pflegefrauchen habe begriffen, wie sehr mich andere Katzen neben mir stören, aber neeeeiiiiin - jetzt ist schon wieder eine da. Ach, was sag ich denn da? Eine? Gleich 6 Stück an der Zahl, auch wenn die Winzlinge noch so winzig sind, dass sie nicht viel Platz beanspruchen. Aber auch die werden älter. Und dann? Dann hab ICH den Salat... Sie werden hier rum hüpfen und wie wild gewordene Hummeln hin und her flitzen und in allen Ecken und Körben wuseln was das Zeug hält...
...und mich in meiner wunderbaren Ruhe stören...  ...was mir schon jetzt nicht gefällt, wenn ich nur darüber nachdenke...
Zur Strafe zeige ich meinem Pflegefrauchen seit ein paar Tagen ganz deutlich, was ich von diesem Zuwachs in meinem Revier halte, aber sie ist und bleibt jedes Mal erstaunlich ruhig und macht meine Hinterlassenschaften ungerührt und unbeeindruckt weg. Zugegeben, ihr Verhalten irritiert mich und heute hat mir das auch schon gar nicht mehr so viel Spaß gemacht, denn es zeigt absolut keine Wirkung...
Tja, vermutlich muss ich mir wohl etwas anderes einfallen lassen, um sie davon zu überzeugen, dass das eine echt doofe Idee war und mir ganz und gar nicht gefällt. Ich bin schließlich eine Einzelprinzessin und die gesamte Aufmerksamkeit sollte dann wohl auch mir alleine gebühren. So sehe ich das zumindest... Die Hunde dagegen stören mich ganz und gar nicht, denn sie behandeln mich überaus aufmerksam und zuvorkommend, was mir wirklich sehr schmeichelt
Ich erzähle das an dieser Stelle deswegen, um noch einmal mit Nachdruck darauf aufmerksam zu machen, dass ich nicht gewillt bin, in meinem neuen Zuhause eine von vielen zu sein! Selbst wenn es nur EINE weitere Katze neben mir gäbe, wäre das für mich bereits eine Katze zuviel. Auf einen Versuch lasse ich mich da auch auf gar keinen Fall ein, da könnte man sich so viel Mühe geben, wie man wollte. Ich bin eine Prinzessin und möchte dementsprechend alle Aufmerksamkeit für mich alleine haben. Ich teile eben nicht gerne mit anderen Katzen, ein Hund dagegen würde mir zusagen, solange er mich nicht jagen würde.
Manchmal erhebt mein Pflegefrauchen mahnend den Zeigefinger und sagt, dass ich nicht übertreiben soll. Es wäre okay, wenn ich zeige, was mir gefällt und was nicht, aber ich darf nicht hochnäsig und zickig dabei werden. Vermutlich hat sie damit auch absolut recht und wenn ich die einzige Samtpfote in der Pflegestelle bin, dann bin ich ja auch gar nicht so "verzickt", wie mein Pflegefrauchen mich derzeit manchmal schimpft. Ansonsten bin ich wirklich eine sehr nette und verschmuste und ausgeglichene Maus, das höre ich immer wieder. Trotzdem kann sich anscheinend niemand für mich begeistern. Dabei kann es doch eigentlich gar nicht so schwer sein, als Einzelkatze einen Mitbewohnerstatus ohne Freigang zu erhalten. Sollte meine Futtermittelallergie denn tatsächlich so einen großen Einfluss darauf haben, ob mich jemand lieben kann????? Ich bin wirklich ganz bescheiden und außer einem bestimmten Futter bin ich ansonsten sehr anspruchslos, solange ich immer ein sauberes Klöchen habe und viele Streicheleinheiten bekomme, wenn mein Mensch zu Hause ist. Ich kann auch einige Stunden am Tag alleine sein, ohne jede Menge Quatsch zu machen. Im Gegenteil, ich nutze diese Zeit meiner ausgiebigen Schönheitspflege und einem ausgedehnten Schönheitschläfchen, damit ich fit bin, wenn mein Mensch (oder lieber sogar noch: wenn meine Menschen) zu mir nach Hause zurück kommen.
Ihr lieben Menschen, denkt doch mal darüber nach, wie schön es sein könnte, von mir daheim empfangen zu werden. Ich habe immer ein offenes Ohr für alle Probleme, die euch bedrücken, bin eine weltklasse Trösterin, wenn ihr traurig seid und spende eine gleichmäßige Wärme, wenn ihr euch nicht wohl fühlt. Nicht wie diese ollen Wärmflaschen, die zu Beginn viel zu heiß sind und nach viel zu kurzer Zeit wieder zuwenig Wärme abgeben. Neeeiiin - ich bin immer beständig, wenn ihr meine Wärme braucht und ich brauche noch nicht mal Strom, wie es andere Heizkissen benötigen, damit sie überhaupt funktionieren.
Und ich bin immer sehr bemüht, euch zu gefallen...

9. Mai 2011
Die Zeit hier in der Pflegestelle vergeht wie im Flug. Nachdem Mimmi ausgezogen ist, habe ich viel Platz für mich alleine zur Verfügung. Herrlich... Und da nun auch das Wetter auf Frühsommer eingestellt ist, macht es natürlich viel Spaß, mich am offenen Fenster in der Sonne zu aalen. Für alle, die diese Pflegestelle noch nicht kennen: Selbstverständlich sind die Fenster hier alle Katzengerecht gesichert - selbst Fliegen und Mücken haben keine Chance, sehr zu meinem Leidwesen, denn sie sie ein ungeheuer amüsanter Zeitvertreib, wenn ich darauf warten muss, bis ich von dem attraktiven Manuel und meinem Pflegefrauchen standesgemäß hofiert werde.
In der Zwischenzeit brauchte ich den Halskragen gar nicht mehr anzuziehen, was eine enorme Erleichterung ist. Jetzt macht es auch viel mehr Spaß, Fellmäuse und Federboas zu jagen und danach zu springen. Auch den zum Kletterbaum umfunktionierten Apfelbaum nutze ich seit dem mit wachsender Begeisterung und kann gar nicht genug davon bekommen. Hin und wieder sticht mich schon mal der Hafer, sagt mein Pflegefrauchen schmunzelnd, und dann rase ich durch die Bude als wäre ein ganzes Nest Hornissen hinter mir her. Dann geht rauf auf den Baum, wieder runter, durch den Rascheltunnel unter den Sesseln hindurch, über die Sessel drüber und wieder rauf auf den Baum... Junge, da verbraucht man ganz schön Kalorien, aber Spaaaaaß macht's trotzdem!
Für ein paar Tage musste ich ein T-Shirt tragen, weil ich die Wirkstoffe der Antiparasitenprophylaxe nicht vertragen habe. Das hat ganz grauenvoll gejuckt und ich habe sofort angefangen, an der Stelle zu kratzen. Natürlich hat sich das prompt entzündet und damit ich mir nicht weiterhin alles blutig kratze, hat mein Pflegefrauchen mir ein kleines T-Shirt geschenkt. Sehr Hoheitsvoll mit Krone und Straßsteinchen... Anfangs fand ich das ein wenig doof, weil es ja auch so warm von den Temperaturen her ist, aber nachdem mir alle gesagt haben, ich würde umwerfend damit aussehen, habe ich gedacht, wer schön sein will muss eben auch ein wenig leiden und habe das T-Shirt sehr brav angelassen. Nun sind auch diese offenen Stellen weitestgehend abgeheilt und ich brauche das T-Shirt nicht mehr. Die haut an der Stelle ist zwar noch sehr fein und dünn und die Haare habe ich an den Stellen leider auch tüchtig verloren, aber das liegt ausschließlich an dem ollen Wirkstoff. Weil ich künftig sowieso nicht in Freigang vermittelt werden kann, wird man auf diese Behandlung glücklicher Weise ganz verzichten können. Somit wird mein Fell, wenn alles nachgewachsen ist, wieder wunderschön aussehen. An den Stellen, die ich mir wegen meiner Futtermittelallergie früher blutig gekratzt und gebissen habe, wächst bereits ganz flauschig weiches Fell nach. Noch ist es nicht so lang wie am restlichen Körper, aber von der Haut kann man schon nichts mehr sehen. Na ja, und da wo ein halbes Jahr der Halskragen auflag, ist das Fell auch noch nicht wieder richtig ansehnlich, weil viele meiner Haare wegen dem Kragen abgebrochen sind. Aber auch das ist bereits besser geworden und wenn ich den nächsten Fellwechsel hinter mich gebracht habe, werde ich eine wunderschöne Prinzessin sein. Ein Augenschmaus!!!
Mein Spezialfutter werde ich noch eine Zeitlang brauchen. Wenn man die Kosten dafür auf einen Tag runter rechnet, macht das einen Wert von ungefähr 64 Cent aus. Also auch nicht viel mehr, als würde ich ein anderes gesundes Futter bekommen.

...mit Freund Safi... ...mit Freund Safi... ...mein königliches T-Shirt... ...steht mir doch gut, oder?...

10. April 2011
Seit ein paar Tagen bin ich endlich meinen Halskragen los und ihr könnt euch ja gar nicht vorstellen, was das für ein Gefühl der Freiheit ist!!! Meine Wunden sind soweit alle gut abgeheilt und das Fell wächst wieder, so dass ich bald in "alter" Anmut und Grazie erstrahlen werde. Dann bin ich wieder eine absolute Augenweide, auch wenn mein Pflegefrauchen sagt, dass ich bereits jetzt eine wunderschöne Samtpfote bin.
Was für eine Freude - heute hatte ich Besuch aus dem Tierheim und die nette Frau war ganz entzückt darüber, dass ich in den letzten 3 Wochen von der hibbeligen, nervösen, ständig an der Haut knabbernden Mieze zu einer tiefenentspannten Katze geworden bin. Mein Spezialfutter schmeckt mir nach wie vor etwas zuuu gut, so dass ich unbedingt auf meine Linie achten muss!
Wenn jetzt eine Fee zu mir käme, von der ich mir 3 Wünsche erfüllen lassen könnte, dann würde ich mir ein liebevolles, warmherziges und verschmustes Frauchen (oder Herrchen) wünschen, die mich ganz in ihr Leben mit einbeziehen sollte. Mein zweiter Wunsch wäre ein katzenerfahrener Hund. Vorzugsweise verliebe ich mich in große, athletische, braune Hunde. Sie sehen sehr attraktiv aus und würden farblich sehr schön zu meinem Fell passen. Natürlich ist das nicht zwingend, aber ich kann nicht umhin zu gestehen, dass ich ein wenig eitel bin und es mir schmeicheln würde, wenn ich einen Partner hätte, der optisch zusammen mit mir harmoniert. Eine weitere Katze oder ein Kater darf es allerdings auf keinen Fall geben, da reagiere ich ausgesprochen pikiert und beleidigt und kann auch schon mal ein wenig unhöflich werden. Na ja, es kann aber auch eben immer nur EINE Prinzessin geben, da gibt es nichts dran zu rütteln. Weil ich aufgrund meiner Futtermittelallergie keinen Freigang bekommen darf, wäre mein dritter Wunsch ein gesicherter Garten, indem ich herumtoben könnte. Mindestens aber ein gesicherter Balkon, denn ich liebe es an der frischen Luft zu liegen und zu beobachten, was so alles vor sich geht. 
Ob es wohl einen Gott gibt, der mir ein solches Traumzuhause bescheren könnte? Ich verspreche auch, dass ich immer sehr lieb und verschmust sein werde, beim spielen niemals die Krallen ausfahren werde, keine Blumen aus den Kübeln oder Töpfen buddeln werde und meinem Menschen absolut ergeben sein werde.

29. März 2011
Es gibt wieder ein paar neue Fotos von mir. Meine Haut wird immer besser und auch die offenen Stellen verheilen sehr gut und ganz langsam beginnt auch das Fell nachzuwachsen. Es wird also sicher nicht allzu lange dauern, bis ich wieder eine rund-um-Schönheit sein werde. Ich habe ein klein wenig zugenommen, weil das Trockenfutter mächtig "ansetzt" und weil ich nicht mehr so hibbelig bin, verbrauche ich natürlich auch weniger Kalorien. Jetzt wurde mir das Futter etwas gekürzt, denn der Sommer kommt ja erst noch. Und ich möchte meine schicke "Bikinifigur" und meine Anmut nicht verlieren . Obwohl das schon sehr schade ist, denn ich habe immer ziemlichen Hunger und das Essen macht mir auch außerordentlichen Spaß...

  ...mit Freund Manuel... ...mit Freund Manuel... mit Freund Manuel...

24. März 2011
Obwohl ich  erst seit wenigen Tagen hier bin, behauptet mein Pflegefrauchen von mir, dass ich ein wahres -scheinchen bin. Ich möchte wirklich nicht angeben, aber das beschreibt mein Wesen anscheinend recht treffend, denn auch im Tierheim haben mich alle sehr gemocht, weil ich trotz monatelanger Trichterprozedur immer sehr lieb geblieben bin und zu keiner Zeit gebissen, gekratzt oder gefaucht habe. Ich glaube, dass hat mir viele Sympathiepunkte gebracht .
Wenn ich unter direkter Aufsicht bin, dann darf ich hier auch mal diesen lästigen Kragen ausziehen. Was für ein befreiendes Gefühl! Aber mein Pflegefrauchen passt auf wie ein Luchs, damit ich mich während meiner Katzenwäsche nicht "aus Versehen" selber mal an einer Stelle zwicke, wo es ganz besonders doll juckt. Und ich kann euch sagen, ihr entgeht (leider) absolut nicht der kleinste Versuch meinerseits. Ich kann es so unauffällig wie möglich machen, sie wacht mit Argusaugen über mein Tun - seufz...
Andererseits will ich auch nicht undankbar erscheinen. Ich freue mich ja schon, das ich den Trichter zumindest für kurze Zeit hin und wieder loswerden darf. Und wenn ich nicht gerade mit meiner Katzenwäsche beschäftigt bin, dann werde ich durch Spiele mit einer quiekenden Fellmaus, einer Federangel oder kleinen Springbällen von meiner juckenden Haut abgelenkt. Und außerdem bekomme ich jeden Tag ganz intensive Bürstenmassagen. Juuunge, das tut vielleicht guuut!!! Und es bringt mir außerdem auch ein wenig Linderung.
Ich habe auch einen kleineren Halskragen bekommen, der nicht mehr so schwer ist wie der alte Kragen, den man mit am Rand etwas mit Watte abgepolstert hatte. Weil ich aber in den vergangenen Tagen brav war und nicht mehr versuch habe, mich trotz Kragen zu zwicken und zu lecken, darf ich nun den kleinen Kragen dauerhaft anbehalten, auch wenn ich unbeobachtet bin. Und ein oder zweimal am Tag darf ich das olle Ding auch ganz ablegen, wenn ich unter Aufsicht bin.
Andere Katzen neben mir würde ich ziemlich doof finden, denn das schmälert unweigerlich die Aufmerksamkeit, die mir geschenkt werden soll. Aber ich habe mich in den pflegestelleneignen Hund Manuel verliebt. Er ist sehr attraktiv, groß, braun und sportlich. Das gefällt mir sehr. Das er ein Hund ist, ist für mich dabei sehr nebensächlich. Überhaupt gefallen mir große, braune und sportliche "Männer", die mich aber auch hofieren sollen, mir im Idealfall die Wünsche von den Augen ablesen und mich mit dem Respekt behandeln, der mir zusteht. Im Gegenzug darf sich derjenige an meiner Anmut und Schönheit und Grazie erfreuen, die ich zweifelsohne habe und ausstrahle. Dazu passt mein Name Antonia natürlich nicht, aber das konnten die Mitarbeiter des Tierheims natürlich nicht wissen, als ich im Tierheim ankam. Mir würde "Principessa" gefallen, denn das passt sehr gut zu mir. Hier in der Pflegestelle bin ich schon jetzt eine kleine Prinzessin. Ich darf meinen Willen zwar nicht "mit dem Kopf durch die Wand" durchsetzen, aber ich arbeite daran, dass alles zu meiner Zufriedenheit gemacht wird. Manchmal ein bisschen "durch die Blume", wie ihr Menschen sagen würdet, aber ich achte immer darauf, dass mein Pflegefrauchen das Gefühl hat, als wäre alles ihre eigene Idee und nicht mein Wille, den ich durchsetzen möchte. Aber das dürft ihr natürlich nicht verraten

   

Wie ihr sehen könnt, lasse ich mich sehr gerne "bespielen". Schmuseeinheiten gehören bei mir zum selbstverständlichen Tagesprogramm und ich habe auf jede Frage eine passende Antwort. Außerdem liebe ich jede Form der Aufmerksamkeit, bin süchtig nach menschlicher Nähe und finde es auch nicht schön, wenn ich den ganzen Tag alleine sein muss. Ich will nicht sagen, dass ich verwöhnt bin, aber ich muss wohl zugeben, dass ich eine anspruchsvollere Gesellschafterin bin, als man das von einigen meiner Artgenossen kennt. Aber ich kann euch versprechen, dass ich euch mit Liebe und Zuneigung überhäufen werde, wenn ihr mich zu schätzen wisst. Dann werden wir ein unschlagbares Team werden!
Wegen meiner Futtermittelallergie muss ich ein Spezialfutter bekommen und darf deswegen auch nicht in ungeschützten Freigang. Ich würde nämlich zu gerne auch an anderen Futternäpfen probieren um zu sehen, was die Katzen in meinem Umfeld so zu futtern bekommen. Weil das bei mir aber sofort zu Juckreiz führt und ich mich dann so lange kratzen muss, bis meine Haut ganz blutig wird, ist das leider gar nicht gut für meine Gesundheit . Darum soll mein zukünftiges Zuhause entweder einen ausbruchsicheren Garten haben oder zumindest einen Balkon, der gesichert ist, denn ich liebe es, an der frischen Luft zu sein. Und ganz besonders jetzt, wo die schöne Jahreszeit kommt, liege ich sehr gerne in der Sonne, um ein kleines Nickerchen zu machen.

     

 

20. März 2011
Ui, was für ein Glück ich doch habe...!...
Seit September 2010 habe ich im Bonner Tierheim ein Quartier bezogen und mich dort nicht nur gelangweilt, sondern war auch kreuzunglücklich, weil ich immer nur kurzweilig Menschen um mich herum haben konnte. Ihr denkt jetzt sicher, was hat die Kleine bloß, da rennen doch ständig jede Menge Menschen im Tierheim rum, aber sooo meinte ich das ja auch gar nicht. Natürlich laufen dort am Tag viele Leute durch die Gänge. Die einen bringen unser Futter, die nächsten machen unsere Quartiere sauber und räumen für uns unsere Zimmer auf, was zugegeben schon recht nett ist, wenn man so seine Dienstboten hat , dann wieder andere, die unser Abendessen bringen. Aber da bleibt leider einfach keine Zeit für Spieleinlagen und Schmuseeinheiten, denn wir wollen schließlich alle bedient werden. Nachmittags kommt immer mal ein ehrenamtlicher Katzenstreichler oder eine Katzenstreichlerin oder eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des Tierheim und nimmt sich etwas Zeit für jeden von uns Samtpfoten. Dann wird gespielt, geschmust und erzählt als gäbe es kein Morgen mehr. Aber die Zeit ist jedes mal viel zu schnell vorbei und dann sitzen wir wieder alleine in unseren Quartieren. Diejenigen von uns, die sich nicht so gut mit anderen Katzen vertragen, können daher leider nicht im sehr schicken Katzenhaus in einem der geschmack- und liebevoll von den Mitarbeitern eingerichteten Appartements wohnen. Wir haben unser Quartiere in den so genannten "Altbauten". Auch wir haben die Möglichkeit, raus an die frischen Luft gehen zu können, aber wie der Name "Altbauten" schon erahnen lässt, ist dort alles alt und ganz besonders die Außenbereiche sind durchweg sanierungsbedürftig und ungemütlich. Das drückt zusätzlich ganz schrecklich auf die Stimmung. Ganz besonders, wenn man zu einem an und für sich fröhlichen Gemüt auch noch so kommunikativ ist, wie ich es bin, das aber nicht ausreichend ausleben kann. 
Bei mir kam erschwerend noch hinzu, dass ich mich gesundheitlich überhaupt nicht in meinem Pelz wohl fühle. Nachdem ich von Anfang an ständig an mir selber gekratzt, gebissen und geleckt habe, bis das rohe Fleisch zu sehen war, kam jemand auf die in meinen Augen sehr unschöne Idee, mir dauerhaft einen Plastikkragen anzuziehen, so dass ich mich nicht mehr selber zwicken kann. Damit fällt aber auch die berühmte Katzenwäsche flach, auf die wir Katzen in der Regel sehr viel Wert legen und recht viel Zeit pro Tag darauf verwenden. Ihr könnt euch ja gar nicht vorstellen, was das für mich bedeutet hat! Aber ich bin nicht nur clever, sondern auch sehr gelenkig, und so fand ich doch irgendwie immer noch eine Möglichkeit, mich mit der Außenseite des Plastikkragens vereinzelt zu kratzen, bis Blut geflossen ist. Die Konsequenz war, dass mir die Mitarbeiter meinen Trichter an der Außenkante abgepolstert haben. Sobald mir einer der Katzenstreichler den lästigen Kragen ausgezogen hat, habe ich die Chance ergriffen, meine furchtbar juckende Haut zu malträtieren, aber das Jucken hat einfach nicht aufhören wollen. Also wurde der Tierarzt zu Rate gezogen und man diagnostizierte eine Futtermittelallergie. Na braaavooo, auch daaas noch. Jetzt darf noch nicht mal mehr das essen, was mir gut schmeckt...
Was hab ich in meinem früheren Leben bloß getan, dass ich so schrecklich gestraft werde??? Was auch immer es gewesen sein mag, meine Familie wollte mich auf jeden Fall nicht mehr und hat mich meinem Schicksal überlassen und Gott hat mich obendrein noch mit einer Futtermittelallergie auf die Welt geschickt. Nun laufe ich also seit Monaten Tag und Nacht mit diesem Trichter um dem Hals herum, kann mich weder putzen noch richtig jucken und bin mit diesem ollen Kopfschmuck auch noch dem Spott der anderen Katzen ausgesetzt...
Aber am letzten Donnerstag hatten die Mitarbeiter vom Tierheim Erbarmen mit mir und so durfte ich hierher umziehen. Aber davon erzähle ich euch beim nächsten Mal. Schaut in ein paar Tagen doch einfach noch mal auf meiner Seite vorbei und lest, wie meine Geschichte weiter geht. Bis dahin sage ich von ganzem Herzen all denen Danke, die sich in den letzten Monaten mit mir befasst haben, mich bespielt und beschmust haben, mit mir gelitten haben und dann Schlussendlich entschieden haben, dass ich einen "Tapetenwechsel" machen durfte.   
 
Euer
Tönchen

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Antonia wird über das Bonner Albert-Schweitzer-Tierheim, Lambareneweg 2, 53119 Bonn mit Schutzvertrag und gegen eine Schutzgebühr vermittelt. Ansprechpartner für die Vermittlung von Antonia ist Frau Reuter, Telefon 0228/ 63 69 95.
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